04.11.2017

KSV unterliegt beim SV Fellbach deutlich mit 10:22

Im Auswärtskampf gegen den aktuellen Tabellenzweiten zeigte die erste Mannschaft des SV Fellbach, dass Sie zurecht mit Musberg um die Meisterschaft der WRV-Verbandsliga ringt. Gegen die stark besetzte Fellbacher Mannschaft war klar, dass offene Einzelbegegnungen zugunsten von Neckarweihingen entschieden werden müssen, um Fellbach überhaupt in Bedrängnis zu setzen; leider sollte dies – bei der in der Silcherturnhalle in Fellbach ausgetragenen Begegnung – nicht gelingen.

Da der KSV in der Gewichtsklasse bis 57 Kg keinen Vertreter stellt und seitens der Fellbacher in der Gewichtsklasse bis 130 Kg / Freistil kein Vertreter gestellt wurde und Przemslaw Maczak somit kampfloser Sieger war; sollten an diesem Abend nur acht Kämpfe ausgetragen werden.

Als Paul Schroth in der Gewichtsklasse bis 61 Kg (Freistil) in der für ihn ungewohnten Stilart in der 2.Minute gegen den Fellbacher Spitzenringer und Freistilspezialisten Ramaz Darchidze beim Punktestand von 0:16 unterlag, stand es 4:8 zugunsten der Gastgeber.

Dies war nicht anders zu erwarten; wesentlich gespannter waren die mitgereiste KSV-Fangemeinschaft auf die Begegnung von Radu Hohberg (98Kg / Griech.-röm.) gegen den ehemals für Neckarweihingen ringenden Marko Filipovic.

Radu begann dabei sehr stark; so konnte Radu in der 1.Minute eine von dem Kampfrichter Senn zu seinen Lasten ausgesprochenen Bodenkampf schadlos überstehen und einen Durchdreher vermeiden, obwohl Filipovic gelungen war zum Durchdreher mit Armeinschluss zu fassen. In der Folge erkämpfte sich Radu eine Wertung an der Mattenzone sowie eine Wertung, da der Neckarweihinger der aktivere Ringer war und es schaffte in der ersten Runde Filipovic passiv erscheinen zu lassen. Da die Kampfrichter insbesondere im Griech.-römischen Stil durch ständigen Druck versuchen den Kampf zu beeinflussen, wurde kurz vor Ende der ersten Runde auch Filipovic eine Passivitätswertung zugesprochen.

In der zweiten Runde war es Filipovic der in der 4.Minute und kurz darauf erneut eine Passivitätswertung erhalten hat. Dies mag man nachvollziehen oder nicht, doch als Radu in den letzten 90 Sekunden des Kampfes der eindeutig aktivere Ringer war, übte sich der Kampfrichter in Zurückhaltung und gab keine weiteren Punkte.

Radu rang engagiert und erzielte die einzige technische Wertung des Kampfes; und doch zu dem eingangs erwähnten Ergebnis sollte es nicht reichen und Filipovic siegte mit 3:2 Punkten. Schade.

Da Neculai Mihai (66Kg/Griech.-röm.) im Verkehrsstau stecken geblieben ist und nicht rechtzeitig zum Wiegen erscheinen konnte, sprang kurzfristig Maximilian Schroth im Kampf gegen Artur Juninger ein.  Juninger setzte bereits in der 1.Minute zur Armklammer außen an; führte Max in die Bodenlage nach vorne und erzielte somit erste Punkte. Da Juninger sich im Standkampf gut präsentierte wurde ihm im weiteren Kampfverlauf der Vorteil des Bodenkampfs zugesprochen; hier konnte Max trotz starker Abwehr einen Durchdreher nicht verhindern. Als Max noch in der 1.Runde einen Hüftwurf seines Gegners unterband und seinerseits aus der beherrschenden Situation einen Dreher ausführte, wurde dies interessanterweise als Aktivität von Juninger gewertet. Als Max anschließend in der zweiten Runde in verschiedenen Situationen weitere Punkte am Mattenrand abgab war klar, auch dieser Kampf – der im Vorfeld als offene Begegnung eingestuft wurde – geht nicht nach Neckarweihingen. Klar ist aber auch; Maximilian der aufgrund einer Knöchelverletzung einige Wochen pausiert und somit nach seiner Verletzung den ersten Einsatz im Wettkampf hatte, war sicherlich nicht ideal vorbereitet.

Somit stand es zur Pause 4:12 für Fellbach. Nach der Pause war es an Beat Schaible (86 Kg / Freistil) erste Punkte auf der Matte für den KSV zu erzielen. Dabei hatte Beat mit Aron Heumann, eines der größten Talente Württembergs im griech.-römischen Stil gegen sich. Beat begann zunächst etwas verhalten; der Respekt war zu spüren. Doch von der Trainerbank machte man Druck; Beat erhöhte das Tempo und setzte zu einem ersten Beinangriff an; als dieser gelang, war der Bann gebrochen. Eine schöne Aktion folgte der Anderen und bereits nach 11 Sekunden der zweiten Kampfrunde pfiff der Kampfrichter unter dem Beifall der KSV-Fans zum Überlegenheitssieg (17:0) ab.

Im Kampf von Safet Ferad (71 Kg/Freistil) gegen den Murtuz Magomedov sollten die Zuschauer kein Feuerwerk, aber einen spannenden und auf sehr hohem Niveau geführten Kampf sehen. Safet brachte dabei seinen Gegner immer wieder in Bedrängnis; doch den ersten erfolgreichen Beinangriff setzte Magomedov. Safet der den Kampf jedoch in die Hand nahm bekam zwei Aktivitätspunkte zugesprochen und so stand es zur Pause 2:2.

In der 2.Runde tasteten sich die Beiden weiterhin lange ab; wobei Safet auch hier der aktivere Ringer war und die Entscheidung suchte. Und tatsächlich. In der 5. Minute setzte Safet aus einigem Abstand zu einer Schrittfolge zum sauber ausgeführten Beinangriff an (2 Punkte). Nun war es an Magomedov etwas mehr Druck aufzubauen und Angriffe zu setzen; ohne Erfolg. Es war Safet, der sich 20 Sekunden vor dem Kampfende erneut durchsetzte und einen wunderschönen Angriff auf das linke Bein seines Gegners erfolgreich ausführte. Ein wunderbarer Kampf ging somit mit 0:2 Wertungspunkten, zum Stand von 10:12, an den KSV.

Leider gelang es im anschließenden Kampf von Zbigniew Nowak (80 Kg / Griech.-röm.) nicht weitere Punkte für den KSV einzufahren. Zbigniew ließ sich in der 1.Minute vom jungen Moritz-Niklas Wahl am Mattenrand überwerfen und lag somit bereits früh 0:4 im Rückstand. Nach dieser Aktion gestärkt, setzte Wahl nach und rang Zbigniew Punkt um Punkt, bis zum Überlegenheitssieg von 15:0, ab.

Als im Anschluss Benedikt Glock in der Gewichtsklasse bis 75 Kg im Griech.-röm. Stil in die Bodenlage geschickt wurde; zeigte Benni eine zunächst gute Bodenabwehr. Der starke Marian-Bogdan Talpiz passte daraufhin seinen Griffansatz an und hob Benni an der Hüfte umklammert zum Überwurf aus. Benni kämpfte gegen die nun drohende Schulterniederlage eindrucksvoll an, konnte sie jedoch nicht verhindern. Der Kampfabend war somit vor der letzten Begegnung entschieden, den Fellbach lag nun mit 10:20 Punkten in Führung.

Im letzten Kampf des Abends zeigte Alexander Jakob (75 Kg/Freistil) gegen den starken Joshua Uebelhör einen sehr guten Kampf; wobei Alexander zunächst lediglich Angriffsfinten zeigte und somit Uebelhör ganz schön unter Druck setzte. Ein gutes Mittel, ist doch Uebelhör als Konterringer sehr bekannt und erfolgreich. Als Ubelhör daraufhin zu mehr Aktivität ermahnt wurde, setzte er seinerseits einen überraschenden Beinangriff bei dem sich Alexander in das Mattenaus rettete und somit einen Punkt abgab. Daraufhin erhöhte Alexander den Druck; bewegte Ubelhör, ohne diesen wirklich in Bedrängnis zu bringen, gut. In der 3.Minute folgte ein sauber ausgeführter Beinangriff, den Uebelhör gekonnte konterte. Die Kampfsituation führte erst nach rund 40 Sekunden zum Vorteil von Uebelhör und weiteren Punkten für den Fellbacher Ringer. In der Folge konterte Ubelhör einen Angriff mit einer Kopfklammer, um aus dieser Situation einen Vorteil zu erhalten und weitere zwei Punkte zu erkämpfen. Somit ging es aus Sicht von Alexander mit 0:5 Punkten in die Pause. Im folgenden Kampfverlauf ließ Ubelhör – einfach ausgedrückt – die Uhr herunterlaufen; Alexander machte Druck, setzte Angriffe, bewegte sich gut; doch ohne Erfolg. Nach einem Aktivitätspunkt endete dieser schön anzusehende und von Alexander sehr leidenschaftlich geführte Kampf dann 1:5 für Uebelhör; im Vergleich zum Vorrundenkampf – der deutlich höher verloren wurde – eine wesentliche Steigerung.

Nach acht Kämpfen war die Ausbeute des KSV mit zwei Siegen auf der Matte (und ein Kampflos) recht mager und die Fellbacher verdiente Gewinner des Kampfabends.

Für die Fellbacher der geeignete Rahmen, um im Anschluss ihrem erfolgreichen Jugend- / und AktivenTrainer Tariel Shavadze für dessen Titelgewinn bei der Senioren-Weltmeisterschaft 2017 in Bulgarien zu gratulieren. Tariel der – nach eigenen Worten – vor 21 Jahren bei der Männer-WM über einen 7.Platz nicht hinauskam, wollte es nun als Senior besser machen und freute sich sehr über eine erfolgreiche Weltmeisterschaft.

Der KSV schließt sich dem an und gratuliert Tariel herzlich zum Gewinn der Senioren-Weltmeisterschaft 2017.