07.10.2017

KSV zeigt im Spitzenkampf gegen Titelfavoriten TSV Musberg eine tolle Mannschaftsleistung

Es sind diese Kampfabende auf die man als KSV-Fan und Ringsportbegeisterter hin fiebert. Volles Haus, positive und erwartungsvolle Stimmung, sportliche und faire Kämpfe und am besten ein spektakulär erkämpfter Heimsieg. Denn im Kampf gegen den bisher ungeschlagenen TSV Musberg ging es für beide Mannschaften um die Etablierung im Spitzenfeld der Tabelle.

Dabei verlor der KSV bereits auf der Waage einen Kampf, da in der Gewichtsklasse bis 57 Kg erneut kein Vertreter gestellt werden konnte.

Den ersten Kampf des Abends (130 Kg / Griech.-röm.) trat somit Radu Hohberg gegen den starken Stefan Stäbler an. Stefan Stäbler, der Bruder des amtierenden Weltmeisters Frank Stäbler, rang erwartungsgemäß aktiv. Doch Radu Hohberg konnte insbesondere in der ersten Runde seine körperliche Stärke zur Geltung bringen und Stäbler zunächst in Schach halten. In der zweiten Minute gelang Radu ein Angriff an die Hüfte und hob dabei Stäbler aus. Leider versäumte Radu aus diesem Vorteil mehr als eine 2:0 Punktewertung herauszuholen oder den Kampf gar zu entscheiden. Eine Szene über die im Nachgang noch diskutiert wurde. Denn nun sollte die Zeit von Stefan Stäbler kommen, der topfit über die komplette Zeit kämpfen kann und Radu sehr gut zu bewegen und zu bedrängen wusste. Doch Radu hielt dagegen und brachte am Ende, nach großem Kampf und einer guten Abwehr am Boden, einen 2:1 Punktesieg und den ersten Punkt für die Mannschaftswertung nach Hause.

Im zweiten Kampf des Abends in der Gewichtsklasse bis 61 Kg (Griech.-röm.)  in dem Johann Penner gegen den Musberger Marco Braun antrat, spürte man den Respekt der Beiden voreinander. So benötigte es bis zur zweiten Minute bis Johann Penner gegen den bis dahin stark aufringenden Musberger durch Überführen vom Stand in die Bodenlage und anschließendem Durchdreher die ersten Punkte erkämpfte. Nun war der Bann gebrochen und Johann fand zur gewohnten Sicherheit. In schönen Einzelaktionen kam Punkt um Punkt dazu. Beim Stand von 14:1 sollte Johann in der 6.Minute nochmals zum Durchdreher ansetzen und somit den Überlegenheitssieg einfahren, doch gegen den willensstarken Marco Braun sollte dies nicht gelingen. Erschöpft und mit letzter Kraft ausgeführt versuchte Johann weitere Aktionen, doch es sollte nicht sein und der Kampf endete 14:2 Punkte.

Beim Stand von 4:4 Punkten war es nun an Pzremslaw Maczak (98 Kg / Freistil) den KSV in Führung zu bringen. Pzremslaw der im bisherigen Saisonverlauf der Top-Scorer des KSV ist, sollte an diesem Abend mit Sokratis Molochidis den bisher stärksten Gegner der Saison erhalten. Molochidis wusste mit dem vom Neckarweihinger ausgehenden Druck umzugehen und sich gut zu bewegen. Erst in der 2.Minute gelang es Przemslaw seinen Gegner durch anreißen nach vorne, in die Knie zu zwingen und einen Vorteil in Punkte umzumünzen. Dieser Aktion folgten zwei Beinschrauben, wobei der sonst überlegen und gut agierende Kampfrichter Peter Wagner, Obereissesheim, lediglich einen Durchdreher wertete. Als kurz darauf ein Beinangriff seitens Molochidis clever abgewehrt und Maczak am Mattenrand übertragen wurde, wähnten die KSVler sich benachteiligt als der Kampfrichter die vorgenannte Aktion mit 0:2 Punkte für Musberg bewertete; doch die nachfolgende Videoanalyse zeigte, die Wertung war plausibel.

Somit ging Pzremslaw mit einer 4:2 Punkteführung in die Pause. Nicht ausreichend, denn sollte der KSV heute gewinnen wollen, sollten 4:0 Punkte für die Mannschaftswertung her. Entsprechend stieg die Stimmung in der Halle, als Pzremslaw dem Kampf nachfolgend entgültig seinen Stempel aufdrückte und spektakulär, durch Beinangriffe und Durchdreher, kräftig Punkte sammelte und in der 5.Minute, beim Stand von 19:4, der erhoffte Überlegenheitssieg eingefahren wurde. Starke Leistung, Pzremslaw!

In der Gewichtsklasse bis 66 Kg (Freistil) zeigte Safet Ferad gegen Marco Braun wer Herr im Hause ist und schulterte den Musberger nach einem feinen Beinangriff und schön ausgearbeiteter Bodentechnik in der 2.Minute.

Somit ging der KSV mit einer 12:4 Punkteführung in die Pause.

Gegen den körperlich stärkeren Stefan Sigler war die Marschroute für Zbigniew Nowak in der Gewichtsklasse bis 86 Kg (Griech.-römisch) klar; es sollten möglichst wenig Punkte abgeben werden. Keine leichte Aufgabe gegen den druckvoll ringenden Sigler; und so zollten die KSV-Fans dem Neckarweihinger Zbigniew Nowag nach einem 0:8 Punkterückstand zur Pause viel Anerkennung für einen engagierten Kampf, als dieser mit 0:12 Punkten an Sigler ging und Musberg „lediglich“ 3 Punkte einfahren konnten.

Denn im darauffolgenden Kampf in dem Maximilian Schroth gegen Oliver Runge (3. Junioren-WM) antrat, rechneten die Musberger mit weiteren vier Punkten für die Mannschaftswertung. Die sollten sie erhalten; denn gegen die perfekt ausgeführten Durchdreher ist eine erfolgreiche Abwehr kaum möglich. Doch Maximilian hielt in einem engagierten Kampf wunderbar dagegen und so kam es, dass Runge beim Stand von 0:14 Punkten in der 6.Minute richtig Druck aufbauen musste, um die teaminterne Vorgabe einzuhalten. In einer letzten Aktion verletzte sich Maximilian – ohne dass Runge hierfür eine Schuld trifft – leider. Der Kampf endete mit einer Aktion am Mattenrand somit nach 5:44 Minuten 0:15 nach Punkten.

Mit Adrian Moise folgte in der Gewichtsklasse bis 80 Kg (Freistil) der nächste Musberger Leistungsträger. Im Kampf gegen Beat Schaible konnte Moise, ehemaliger Bundesliga-Ringer und EM-Teilnehmer, bereits in der 1.Minute einen blitzschnellen Beinangriff durchführen, aus dem sich Beat in Bedrängnis durch eine wunderbare Bewegung befreien konnte; für Moise die Gelegenheit sogleich zum Spaltgriff nachzufassen und Beat in die gefährliche Lage zu bringen. Das Publikum quittierte es mit viel Begeisterung, als sich Beat auch hiervon befreien konnte.

Als Beat nachfolgend selbst sehr gute Ansätze zeigte, konnten die Zuschauer einen nahezu ausgeglichenen und hochattraktiven Kampf sehen, bei dem Moise in einzelnen Aktionen am Ende doch die Oberhand haben und den Kampf 0:9 nach Punkten für Musberg entschieden sollte. Wenngleich Beat den Kampf verloren hatte, konnte er zufrieden die Matte verlassen. Beat hatte den Musbergern nicht die erhofften 4 Punkte überlassen und gezeigt, was für ein Talent in ihm steckt.

Beim Punktestand von 12:14 für Musberg war es nun an Alexander Jakob (75 Kg / Freistil) den KSV für den letzten Kampf des Abends in eine gute Ausgangslage zu bringen. Doch mit dem erfahrenen Andreas Böpple hatte Alexander einen unangenehm zu ringenden Gegner. Böpple wusste immer wieder die Armklammer außen zu fassen und die Uhr herunterlaufen zu lassen. Eine destruktive Kampfweise gegen die der Kampfrichter bedauerlicherweise nicht entschieden vorging. So kam es, dass Alexander erst in der 2.Runde, als Böpple konditionell nachließ, nach zahlreichen Beinangriffen zu Punkten kam. Leider kam Alexander somit gegen den clever agierenden Böpple, in einem sehr engagierten Kampf, über einen 6:1 Punkteerfolg nicht hinaus.

Damit sollte sich der Kampf (Zwischenstand 14:14 Punkte) in der letzten Begegnung des Abends im Kampf von Benedikt Glock gegen Andre Ehrmann (75 Kg / Griech.-römisch) entscheiden. Nach einem starken Beginn und Punkteführung konnte Benni dem Druck von Andre Ehrmann nicht standhalten und eine Punkteniederlage und somit die Entscheidung über den Mannschaftssieg zugunsten von Musberg nicht vermeiden. Musberg gewann am Ende verdient mit 14:17 Punkten.

Ein schöner, sportlich fair ausgetragener Kampf ging zu Ende. Ein Abend der Werbung für den Ringersport war und den Sportkameraden aus Musberg für einen positiveren Gesamtauftritt gratuliert werden darf. An dieser Stelle auch ein Dankeschön für die ehrliche Anteilnahme von Oliver Runge als sich Maximilian unglücklich verletzt hat.

Doch auch für den KSV gab es in der Rückbetrachtung nichts zu hadern. Sämtliche Ringer hatten hervorragend gerungen und tollen Ringsport gezeigt. Nur einer war ein wenig ambivalent unterwegs, und haderte mit sich. So berichtete Radu Hohberg, dass dieser Kampf nach einer suboptimalen Saisonvorbereitung und Verletzungspech, der erste schmerzfreie Kampf der Saison war und das Training anfängt Wirkung zu zeigen; und doch in der oben beschriebenen Aktion ein wenig mehr drin war. Es ist wie es ist und wir freuen uns auf weitere schöne Kämpfe von Radu und der KSV-Mannschaft.

Leider ist von Maximilian Schroth zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt, was genau passiert ist. Wir wünschen Dir, lieber Max, eine zügige und gute Genesung!