16.09.2017

Titelfavorit Fellbach setzt sich gegen den KSV Neckarweihingen durch.

Nach einem erfolgreichen Saisonstart und zwei Siegen auf dem Konto trat die KSV Mannschaft mit viel Selbstbewusstsein vor heimischem Publikum in der sehr gut besuchten Friedrich-Keller-Sporthalle den Kampf gegen den als Titelfavoriten gehandelten SV Fellbach an. Nach einem teilweise hitzigen Verlauf und spektakulären Kämpfen setzte sich die Fellbacher Ringer am Ende doch deutlich mit 11:18 Punkten durch.

Kein Kampfabend, ohne das es für das Trainerteam Edgar Thomas und Tim Schmidt nicht bereits vor der Begegnung sehr spannend wird. Denn die Frage war, wo sind Zbigniew Nowak (86 Kg) und Przemslaw Maczak (98 Kg)? Die beiden hatten auf der Anfahrt zum Kampf eine Reifenpanne und so kam es, dass es ein wenig spannend wurde und man doch (fast) vollzählig  –  leider ohne eine Besetzung in der Gewichtsklasse bis 57 Kg – zum Wiegen gehen konnte.

Da auch der SV Fellbach in der Gewichtsklasse bis 57 Kg keinen Vertreter stellte war es wieder an Radu Hohberg (130 Kg / Griech-röm.) die Begegnung zu eröffnen. Mit Marko Filipovic, hatte Radu für die KSV Anhänger einen alten Bekannten und erwartet starken Gegner; doch Radu setzte nach 30 Sekunden mit einer am Mattenrand angesetzten Schleuder ein Ausrufezeichen und ging mit 4:0 Punkten in Führung. Als in der 3. Kampfminute ein Angriff an die Hüfte gelang und Radu seinen Gegner beherrschend ausgehoben hatte, bestand darüber hinaus die Chance eine weitere 4 Punktewertung einzufahren. Leider holte Radu in dieser Szene nur einen Punkt und ging „somit lediglich“ mit 5:1 Punkten in die Pause. Marko Filipovic rannte in der zweiten Runde, wie zu erwarten, gegen Radu an und holte sich in der finalen Phase des Kampfes Punkt um Punkt; am Ende konnte Radu bei einer erneut beherzten und großen Kampfleistung eine knappe 5:6 Punkteniederlage nicht vermeiden.

Der anschließende Kampf in der Gewichtsklasse 57 Kg (Griech-röm.) bei der Johann Penner gegen den schnellen und beweglichen Fellbacher Bachana Putkaradze antrat, sollte die Stimmung in der Halle erhitzen und zu einem Schlüsselkampf des Abends werden. Den einerseits fand Johann kein schlagkräftiges Mittel um sich entscheidend durchzusetzen, zum anderen brachte Putkaradze bei schnell ausgeführten Angriffe an die Hüfte seine Beine wiederholt unerlaubt zum Einsatz. Leider bemerkte dies der sonst souverän und gut leitende Kampfrichter Bernd Brosch (KSV Aalen 05) nicht bei jeder entsprechenden Aktion, weshalb der wieder willensstark und engagiert kämpfende Johann Penner entscheidend in Rückstand geriet. Bedauerlich, den als der Kampf 7:16 ausging, war man sich einig; hier war für den KSV mehr drin.

Nun war es an Przemslaw Maczak (98 Kg / Freistil) gegen Rudolf Enders die ersten Punkte für den KSV einzufahren. Zur Freude des Publikums fackelte er nicht lange und beendete den Kampf nach einem Beinangriff und mehreren Umdrehungen mit der Beinschraube in der zweiten Minute überlegen.

Im anschließenden Kampf von Safet Ferad (66 Kg/Freistil) gegen den stark einzuschätzenden Murtuz Magomedov sollten die Zuschauer den schönsten Kampf des Abends sehen. Dabei bestätigte Magomedov in der ersten Minute mit einem schnell ausgeführten Angriff seine Klasse und ging mit 0:4 Punkten in Führung. Doch dann war gefühlt Schluss mit Lustig als Safet aufdrehte und in der ihm eigenen Art mit schnellen Beinangriffen und ständigem Druck dem Kampf seinen Stempel aufdrückte. Als Magomedov in der zweiten Runde unter dem Druck ermüdete war es für den entschlossen agierenden Safet ein Kampf gegen die Zeit; leider ertönte der Schlusspfiff einen Moment zu früh und so reichte es nach einer tollen Kampfleistung beim Stand von 17:4 Punkten nicht ganz zum Überlegenheitssieg. Wenngleich Safet mit dem Kampfergebnis ggf. nicht ganz zufrieden sein mochte, war das Publikum vom Willen des KSV Leistungsträgers und der körperlichen Fitness angetan.

Nach diesem Highlight ging der KSV mit einer Führung von 7:4 Punkten in die Pause.

In der Gewichtsklasse über 86 Kg konnte Zbigniew Nowak gegen den starken Aron Heumann im Griechisch-römischen Stil nicht viel ausrichten und unterlag nach einem Überwurf in der ersten Runde. Bedauerlicherweise verlief auch der Kampf von Neculai Mihai gegen den Fellbacher Marian-Bogdan Talpiz nicht wie erhofft; so verletzte sich Mihai bei einem Überwurf und konnte die darauffolgenden Durchdreher nicht unterbinden.

Im Kampf gegen Alexander Greiner führte Beat Schaible in der Gewichtsklasse bis 80 Kg (Freistil) nach einem Aufgabesieg den KSV vor den beiden letzten Kämpfen des Abends mit 11:12 Punkte an die Fellbacher heran.

Doch im Kampf von Alexander Jakob (75 Kg/Freistil) sollte sich der Kampfabend zugunsten von Fellbach entscheiden. Alexander stand mit Joshua Uebelhör ein erfahrener und sehr stark einzuschätzender Gegner gegenüber. In etlichen zunächst offenen und bis zur Punkteverteilung hart auszukämpfenden Aktionen, zog Alexander gegen den erfahrenen Uebelhör trotz sehr guter Ansätze den Kürzeren. Ein sehr engagierter Kampf, den Alexander am Ende unter Wert 0:16 nach Punkten doch deutlich verlor.

Der letzte Kampf des Abends zwischen Benni Glock und Moritz-Niklas Wahl (75 Kg/ Griech.-röm.) hatte somit für den Ausgang des Mannschaftsduells keine Relevanz mehr. Wenngleich auch dieser Kampf 1:4 nach Punkten an Fellbach ging, bestätigte Benni Glock mit einer sehr engagierten Leistung seinen Aufwärtstrend und dass er in dieser Saison zu einem wichtigen Baustein der Mannschaft werden kann.

Schaut man sich den Kampfverlauf im Rückblick an, so ist aus Sicht des KSV die eine oder andere Begegnung etwas glücklos verlaufen. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass Fellbach an diesem Abend die einfach bessere Mannschaft war; doch die Mannschaftsleistung war sehr gut und stimmt bezüglich des weiteren Verlaufs der Saison zuversichtlich.

Nach einem teilweise hitzigen Kampfverlauf ließ man den Abend mit zahlreichen Kämpfern und Betreuern des SV Fellbach in freundschaftlicher Atmosphäre und der einen oder anderen fachkundigen Nachbesprechung ausklingen. In Bezug auf den Kampf über 61 Kg von Johann Penner und Bachana Putkaradze waren sich jedoch alle einig, bei aller Leidenschaft und Begeisterung für den Sport und die eigene Mannschaft: „Zuschauer haben auf der Matte nichts verloren!“.